Wein aus dem Ventoux

Das Ventoux im südlichen Rhônetal, benannt nach dem mächtigen Kalkbrocken Mont Ventoux (aka der Riese der Provence), ist nicht nur Feriendomizil für Wanderfreaks und Fahrradwütige, sondern auch ein echtes Schlaraffenland für Weinbegeisterte. Das Weinanbaugebiet, die AOC Ventoux (ehemals Côtes du Ventoux), umfasst eine Gesamtrebfläche von ca. 6.000 Hektar und ist für vollmundige und aromatische, aber selten teure Rot- und Roséweine bekannt.

 

Klima, Rebsorten und Weinbau

Das Klima des Ventoux ist geprägt durch warme Tage, kühle Nächte, starke bis mäßige Bergwinde und hochgelegene Weinbergslagen. Das führt dazu, dass man in diesem mediterranen Klima immer noch Trauben mit einer prägnanten Säurestruktur erntet. Das Ergebnis – anders als für die südliche Rhône vermutet – sind kraftvolle, aber keine marmeladigen Weine.

Das Aushängeschild dieser Weinanbauregion ist die rote Rebsorte Grenache Noir, die oft mit anderen Rebsorten wie beispielsweise Syrah, Cinsault oder Mourvèdre verschnitten wird. Aber auch internationale Rebsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon wachsen hier auf Böden vornehmlich aus Kalksandstein, Ton, Mergel und Kiesel. Weißweine vor allem aus den Rebsorten Grenache Blanc, Clairette, Bourboulenc sowie Viognier und Chardonnay machen im Ventoux gerade einmal ca. 8 % der Gesamtproduktion aus.

 

Die Weine

Typisch für die von hier kommenden Rot- und Roséweine ist eine griffige und zugleich schmeichelnde Tannin- und Säurestruktur. Charakteristisch sind Aromen von Kirsche, Zwetschge, Blutorange, getrockneten Kräutern, Tabak und Leder. Ob Couch oder Swimmingpool, ob provenzalisches Schmorfleisch, Kaninchen, BBQ oder ein bodenständiges Ratatouille – Weine aus dem Ventoux funktionieren solo gleichermaßen hervorragend wie in der Speisebegleitung und machen fast überall eine gute Figur. Frisch, aromatisch und gehaltvoll, aber ohne Allüren!

Das Ventoux ist, wie viele andere Weinanbauregionen der südlichen Rhône auch, historisch bedingt ein durch Winzergenossenschaften geprägtes Weinanbaugebiet. Sie bewirtschaften rund 70 % der gesamten Weinbaufläche im Ventoux. Das heißt, dass die Winzer und Winzer*innen, die ihre Trauben an die Genossenschaften liefern, mit ihren Rebflächen oft zu klein strukturiert sind, als dass sich die eigene Verarbeitung der Trauben und die Vermarktung der Weine lohnen würde.

Gut zu wissen: Viele Winzergenossenschaften bzw. Kellereien kämpfen bis heute mit dem Image „Massenware“. Natürlich ist der Geschmack der Weine oft auf ein größeres Publikum ausgelegt – sie sind sauber und modern produziert. Und das ist völlig legitim. Dass Weine von Winzergenossenschaften aber gänzlich ungenießbar oder gar „gepantscht“ sind, ist kompletter Blödsinn. Genau wie bei „normalen“ Weingütern gibt es auch bei Winzergenossenschaften oft große qualitative Unterschiede.

#bringflavorhome

Grapes & Love

Deine Lou