48 Stunden Stuttgart: Tipps für Aktivitäten rund um den Wein

Zwischen Urbanität und Steillagen – keine andere Metropole in Deutschland schafft es, die Vorzüge des Großstadttreibens mit denen eines Weindorfs unter einen Hut zu bringen. Stuttgart überzeugt auf der einen Seite durch etliche Einkaufsmöglichkeiten, Kunstmuseen, Bibliotheken und bunte Markthallen. Auf der anderen Seite durch Weinberge, Weingüter, Weinwanderwege, Weinfeste und urige Besenwirtschaften nur einen Katzensprung vom Stuttgarter Stadtzentrum entfernt.

Und auch kulinarisch kommt man im „Kessel“ vollends auf seine Kosten. Im heutigen Blogeintrag gibt’s nicht nur die beste Adresse für echt schwäbischen Zwiebelrostbraten, sondern auch für Weinbars, Weinwanderwege und Aussichtspunkte sowie Tipps für Aktivitäten rund um den Wein. Mein absolutes Highlight während meiner 3-tägigen Entdeckungsreise durch die baden-württembergische Hauptstadt war das Stuttgarter Weindorf – ein Weinfest inmitten der Großstadt.

 

Das Stuttgarter Weindorf

Das Stuttgarter Weindorf, das alljährlich inmitten der Stadt Stuttgart stattfindende Weinfest, war eins meiner absoluten Stuttgart-Highlights. Auf dem Marktplatz, dem Schillerplatz und der Kirchstraße wird über mehrere Wochen an langen Bänken und hübsch gedeckten Tischen flaniert. Unter stimmungsvollen Lichtern und Lampions wird gelacht, geschwätzt und, klar – es werden Viertele getrunken. Über 30 Wirtinnen und Wirte tischen Klassiker der schwäbischen Küche auf und schenken über 500 verschiedene Weine der Weinanbaugebiete Württemberg und Baden aus. Für alle, die Lust auf Abwechslung im Glas haben, lohnt es sich, dem Jungwinzerstand an der Laube 17, direkt vor der alten Kanzlei, einen Besuch abzustatten. Im Wechsel schenken hier 16 Jungwinzer:innen der Region ihren Wein persönlich aus.

Geschlafen haben wir übrigens im neuen EmiLu Design Hotel im Herzen von Stuttgart. Ein ehemaliges Verwaltungsgebäude mit 90 Zimmern in urban-gemütlichem Design mit Mini-Spa, Fitness- und Saunabereich, Bar und Dachterrasse mit Blick über Stuttgart. Dazu super zentral, direkt hinter dem Stuttgarter Rathaus und inmitten des Geschehens des Stuttgarter Weindorfs gelegen. Großartig! Tipp für alle Früstücks – Junkies: im Frühstückrestaurant Fritz, welches zum EmiLu Design Hotel gehört, wird man mit etlichen Früschstückskreationen nach Strich und Faden verwöhnt.

Gut zu wissen: Das Stuttgarter Weindorf findet jedes Jahr im Spätsommer statt. Das aktuelle Datum, die Öffnungszeiten und den Lageplan könnt ihr auf www.stuttgarter-weindorf.de einsehen.

 

Weinstuben, Restaurants und Weinbars

Während unserer Tour durch Stuttgart haben wir uns durch wirklich alles durchprobiert, was die traditionell schwäbische Küche zu bieten hat. Von Maultaschen über Käsespätzle bis hin zu sauren Kutteln. Die Küche der Schwaben ist zumeist deftig, rustikal und hausgemacht. Bekannt sind insbesondere die traditionellen Besenwirtschaften, die Weinstuben der schwäbischen Winzer, die 16 Wochen im Jahr geöffnet haben und in denen man gemütlich beieinandersitzt, Viertele schlotzt und schwäbische Kleinigkeiten schnabuliert. Zum Beispiel im Besen von Stefanie Schwarz in Untertürkheim oder in der Besenwirtschaft von Fabian Rajtschan in Stuttgart-Feuerbach.

Die besten Maultäschle, in Brühe gegart und auf schlotzigem Kartoffelsalat serviert, haben wir im Gasthaus zur Linde auf dem Stuttgarter Weindorf in der Laube 29 genossen. Aber auch die Linsen mit Saitenwürstchen waren ein Gedicht. Der Stand vom Gasthaus zur Linde auf dem Stuttgarter Weindorf, direkt gegenüber vom Rathaus, ist übrigens bereits am frühen Nachmittag proppenvoll. Ihr könnt euch aber auf der Webseite vom Gasthaus zur Linde einen Tisch reservieren.

Wer auf der Suche nach DEM Zwiebelrostbraten ist, der steppt in der Weinstube Fröhlich vorbei. Zugegebenermaßen etwas skurril inmitten der Altstadt und neben dem Rotlichtviertel gelegen. Der Zwiebelrostbraten aber – man oh man! Hausgemachte Spätzle, kräftige Soße, rosa gebratener Rinderrücken und perfekt geschmälzte Zwiebeln. Eine sehr gute Weinauswahl und gute Küche bekommt ihr außerdem in der Spelunkerei. Weitere Weinstuben mit schwäbischen Klassikern sind die Weinstube Vetter und die Weinstube Stetter. Stuttgart kann aber nicht nur rustikal. Wenn es eine Spur „feiner“ sein darf, geht’s ab ins Hotel Weinsteige, zur Weinstube am Stadtgraben oder in den goldenen Adler.

Die Weinbar High Fidelity der Weinhandlung Kreis in der Stuttgarter Innenstadt gehört für mich mit zu den besten. Ein weiterer Weinbar – Tipp ist die Self-Exploring Winebar in der Tübinger Straße. Mit der Sitt Wine Card könnt ihr euch per Knopfdruck selbst über 100 Weine aus den By The Glass® Wine Dispensern „zapfen“ – Probierschluck, kleines oder großes Glas. So habt ihr die Möglichkeit, euch euer eigenes Urteil über den Wein zu bilden. Probieren geht über Studieren – super für Weineinsteiger! Kleinigkeiten zum Schnabulieren aus ökologischer und biodynamischer Landwirtschaft gibt’s übrigens auch.

 

Weinwanderwege & Aussichtspunkte in und um Stuttgart

Keine 3 Kilometer vom Stuttgarter Stadtzentrum entfernt steht man auch schon inmitten der Weinberge. Die stadteigene Rebfläche von Stuttgart beträgt über 17 Hektar – was nach Peanuts klingt, ist für Deutschland einmalig. Die umliegenden Aussichtspunkte, die Stadt zu Füßen und fernab vom Alltagslärm, lassen sich bequem zu Fuß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und auch mit dem Auto erkunden.

Besonders herrliche Aussichten genießt man von der Karlshöhe und dem angeschlossenem Biergarten. Unbedingt zu empfehlen ist im Übrigen auch der Schimmelhüttenweg vorbei an den Weinbergen zum Santiago-de-Chile-Platz. Zurück geht’s ganz entspannt mit der Zahnradbahn.

Ein weiterer empfehlenswerter Weinwanderweg ist die Wanderung von Obertürkheim nach Untertürkheim. Und auch auf der Terrasse der Winzergenossenschaft des Collegium Wirtemberg genießt man bei einer Weinprobe die Aussicht auf den Kessel von oben. Der aber wohl schönste Spot, keine 20 Fahrminuten von Stuttgart entfernt, ist die Grabkapelle auf dem Württemberg. Hier haben wir es uns abends direkt zu Füßen dieses atemberaubenden Denkmals gemütlich gemacht und den Sonnenuntergang mit Blick auf die pulsierende Stadt und das Neckartal auf uns wirken lassen.

Mein Tipp: Besonders gut gefallen hat mir das 1819 Bistro direkt neben der Grabkapelle. Hier könnt ihr euch auf Vorbestellung einen mit Liebe gepackten Picknickkorb abholen. Mit frisch zubereiteten Leckereien und regionalem Wein – inklusive Picknickdecke. Dazu gibt es eine Karte mit den besten Picknickplätzen rund um die Grabkapelle und inmitten der Weinberge. Finden wir genial!

 

Das Stuttgarter Weinbaumuseum

Nur einen Katzensprung von der Grabkapelle entfernt, im Weinörtchen Uhlbach, liegt das Stuttgarter Weinbaumuseum. Regelmäßig in der Woche öffnet das Museum für eine kleine fachkundige Führung, bei der man allerhand über den Stuttgarter Weinbau und die geschichtliche Entwicklung erfährt – kurzweilig und informativ, genau mein Ding. Der Eintritt kostet 3 €. Anschließend bietet sich eine Verkostung in der angeschlossenen Vinothek an z.B. bei der wöchentlich stattfindenden Freitagsweinprobe.

Hier werden Weine ausschließlich aus der Stuttgarter Gemarkung von insgesamt 25 Partnern ausgeschenkt. Das Weinangebot ist sehr fair kalkuliert und wechselt alle 2 Wochen. Durchprobieren, vergleichen, lernen – macht Spaß.

Das Weinbaumuseum ist im Übrigen auch Startpunkt für viele weitere Aktivitäten wie z. B. eine Ausfahrt durch die angrenzenden Weinberge im Oldtimer-Bus oder spannende Krimilesungen inden Uhlbacher Weinbergen. Keine 15 Gehminuten vom Stuttgarter Weinbaumuseum entfernt erreicht man das Rotenberger Weingärtle. In dem Ausflugslokal mit Ausblick auf die Grabkapelle und die Weinberge lässt es sich mit einem „Viertele“ besonders gut aushalten.

 

Weingüter in und um Stuttgart

Der Weinbau in Stuttgart und Umgebung hat nicht nur eine sehr lange Tradition, sondern spielt auch qualitativ mit in der ersten Liga. Eines der ersten Weingüter, die wir besucht haben, war das Weingut der Stadt Stuttgart – der Name ist Programm. Dieses Weingut

bewirtschaftet 16 Hektar Rebfläche, aktuell in Umstellung auf den ökologischen Weinbau. Die Trauben wachsen hier quasi in den Wohngebieten an steilen Hängen und Terrassen in kleinen und oft sehr schwer zugänglichen Parzellen. Die Pflege der Weingärten trägt nicht nur zum Erhalt der Kulturlandschaft Stuttgarts bei. Dieses Bild von grünen Weinbergsanlagen, immer mit Blick auf die Stadt und die angrenzenden Villen, hat auch seinen ganz eigenen Charme. Weitere empfehlenswerte Weingüter in und um Stuttgart sind das Weingut Beurer, das Weingut Kleines Gut, das Weingut Karl Haidle, Weingut Schnaitmann, Weingut Lassak sowie das Weingut Aldinger Fellbach.

Mein Tipp: Sehr schön ist auch die sommerliche Hop-on-/Hop-off-Tour durch die Weinlandschaften Stuttgarts. Das Gefährt? Ein Bus, aber mit Cabrio-Dach. An insgesamt acht Haltestellen besteht die Möglichkeit, jederzeit ein- und auszusteigen, um verschiedene Weingüter und Aussichtspunkte zu genießen oder um eine kleine Weinwanderung zu unternehmen. Alle Haltestellen im Detail und weitere Infos zu Preisen und Terminen habe ich euch hier verlinkt: Weintour Stuttgart

*Anzeige: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Stuttgart-Marketing GmbH

#bringflavorhome

Grapes & Love

Deine Lou

Über die Autorin

Louisa Maria Schmidt (aka Lou) schreibt auf ihrem Blog über Wein und erklärt in Kurzvideos auf Instagram, auf was es bei Wein wirklich ankommt. In der Gastronomie groß geworden, studierte sie Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim. Heute arbeitet sie als Wine Consultant und Content Creatorin für PR-Agenturen, Online- und Printmagazine sowie Weingüter.

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