Bei einem gemischten Satz, auch Alter Satz, Mischsatz oder Mischkultur, handelte es sich traditionell um einen praktischen Ansatz zur Gestaltung der Weinberge. Dafür pflanzte man verschiedene für die Region typische Rebsorten mit unterschiedlichen Reifezeitpunkten und Säuregraden gemeinsam in einem Weinberg an, um eine möglichst gleichbleibende Qualität gewährleisten zu können und um Ernteausfälle in schlechten Jahren entgegenzuwirken – getreu dem Motto: Irgendwas bleibt schon hängen! Die Trauben wurden dann gemeinsam geerntet und anschließend auch gemeinsam zu einem Wein weiterverarbeitet. Einige Winzer:innen wissen bis heute nicht genau, was in den Weingärten, die teilweise noch von ihren Großeltern angelegt worden sind, alles wächst. Das heißt auch, dass ein traditioneller gemischter Satz logischerweise von jedem Weingut immer anders schmeckt. Tatsächlich ist es heute so, dass die Weintrauben für einen gemischten Satz auch aus verschiedenen Weingärten stammen dürfen, in denen aber nur eine Rebsorte, z. B. Riesling, angepflanzt wurde. Von einigen Winzer:innen wird dies scharf kritisiert, weil es den gemischten Satz in seiner ursprünglichen Form verfälscht, da die verschiedenen Rebsorten nicht gemeinsam in einem Weingarten wachsen. Einen gemischten Satz solltest du übrigens nicht mit einer Cuvée verwechseln, bei der Grundweine verschiedener Rebsorten bewusst miteinander verschnitten werden.