Der „Wiener Gemischte Satz“ ist mehr oder weniger der Inbegriff des Wiener Weins. Es ist eine traditionsreiche Weinstilistik, die eng mit dem Weinanbaugebiet Wien in Österreich verbunden ist. Das charakteristische Merkmal des Wiener Gemischten Satzes ist – genau wie beim klassischen Gemischten Satz, wie wir ihn auch aus Deutschland kennen, – die Auspflanzung verschiedener Rebsorten in einem einzigen Weinberg. Hierbei werden verschiedene Rebsorten wie Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc und viele andere gemeinsam in einem Weinberg angepflanzt.
Dieser „wilde“ Mix aus Rebsorten wird zusammen geerntet und zu einem einzigen Wein verarbeitet. Es gibt auch Produzent:innen, bei denen die Trauben für den Wiener Gemischten Satz aus nicht nur einer Weinbergslage, sondern aus verschiedenen Parzellen stammen. Der Grund ist die Kombination von verschiedenen Bodentypen und demnach von verschiedenen Herkünften. Für den einfachen Gemischten Satz DAC vom Weingut Fritz Wieninger stammen die Trauben z. B. sowohl vom Bisamberg als auch vom Nussberg. Die untere Ebene der Weinbergslage Bisamberg besteht beispielsweise primär aus Donauschotter, weiter oben hingegen findet man Löss mit Kalkeinschlüssen. Am Nussberg wiederum findet man hauptsächlich reinen verwitterten Muschelkalk mit höherem Tonanteil. Ein Wiener Gemischter Satz, bei dem die Trauben aus verschiedenen Parzellen stammen, fällt unter die Kategorie Gebietswein ohne Lagenbezeichnung.
Der Alkoholgehalt dieser Weine darf übrigens maximal bei 12,5 % liegen. Zumeist repräsentieren diese Weine den Einstiegsbereich eines Weinguts – es sind einfache, saftige und sehr gut zu trinkende Weine (aka Saufwein). Stammt der Wein aus nur einer Weinbergslage, findet man vor der Bezeichnung „Wiener Gemischter Satz“ die Weinbergslage, z. B. „Bisamberg Wiener Gemischter Satz DAC“.