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PIWIs – nein, das ist kein Superfood, sondern die Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Es handelt sich um Neuzüchtungen, die sozusagen die nächste Generation im Weinbau darstellen: widerstandsfähiger gegenüber bestimmten Krankheiten, deutlich ressourcenschonender im Anbau als Klassiker wie Riesling, Spätburgunder & Co. und damit ein wichtiger Baustein für mehr Nachhaltigkeit in der Welt des Weins.
Gerade mit Blick auf den Klimawandel und die daraus resultierenden Herausforderungen – wie etwa ein verstärkter Pilzdruck – zeigen sie ihre Stärken. Und geschmacklich? Absolut konkurrenzfähig. Was PiWis genau sind, was du geschmacklich erwarten kannst und warum sich ein Blick über den Teller – äh, Glasrand – lohnt, erfährst du in diesem Blogartikel.
Was sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten?
Fangen wir mal mit den Basics an: PIWI steht für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Dabei handelt es sich um sogenannte Neuzüchtungen wie Souvignier Gris, Cabernet Blanc, Bronner oder auch Solaris. Diese Rebsorten sind weniger empfindlich gegenüber Krankheiten wie dem Echten oder dem Falschen Mehltau und benötigen infolgedessen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel. Auch die Abstände zwischen den jeweiligen Spritzintervallen sind um ein Vielfaches größer als bei den dir bekannten, konventionellen Rebsorten.
Die häufig wiederholten Spritzvorgänge – insbesondere in schwierigen und nassen Jahren wie 2021 – sowie die oft nicht mechanisierbaren steilen Weinbergterrassen, etwa in Württemberg, führen dazu, dass viele Winzer:innen ihre Lagen aufgeben müssen. Denn Pflanzenschutz in extrem steilen Weinbergen ist nicht nur eine Tortur für den Körper, sondern angesichts von Lohnkosten und erzielbarem Verkaufspreis auch wirtschaftlich kaum noch rentabel. Der Anbau von PIWIs schont also nicht nur die Umwelt, sondern kann neben vielen weiteren Vorteilen auch zum Erhalt von Kulturlandschaften beitragen.
Wichtig: Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten stammen nicht automatisch aus ökologischer und/oder biodynamischer Landwirtschaft.




Die Sache mit den Rebsortennamen
So viele Vorteile, so viele Chancen – und trotzdem hast du von PiWis bisher kaum etwas gehört? Das liegt nicht daran, dass diese Weine nicht schmecken würden, sondern daran, dass die Rebsorten die wenigsten kennen. Und was der Bauer nicht kennt … genau!
Darum ist es entscheidend, die Rebsorte nicht immer ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. In klassischen Weinländern wie Frankreich oder Italien funktioniert es schließlich ähnlich: Dort ist es die Herkunft, die im Mittelpunkt steht – nicht die Rebsorte. Rioja, Bordeaux oder Chianti – weißt du, welche Rebsorten sich hinter diesen Namen verbergen? Vielleicht ja, vielleicht nein. Sicher ist aber: Diese Namen stehen für eine ganz bestimmte Herkunft – und damit einhergehend für einen Weinstil mit klarem Wiedererkennungswert.
Viele Betriebe, die PiWis erfolgreich einsetzen, gehen deshalb über die Kommunikation der Herkunft oder des Stils in die Vermarktung – nicht über den für viele noch unbekannten Namen der Rebsorte auf dem Etikett. Eine weitere Möglichkeit ist die Arbeit mit Phantasienamen. Ein Beispiel dafür ist Tamino.






Tamino – Die Rotwein-Cuvée aus Baden-Württemberg
Tamino ist eine Rotwein-Cuvée aus Baden-Württemberg, getragen von aktuell 15 Weingütern, Genossenschaften und Kellereien, die jeweils ihren eigenen Rotwein unter dem Namen Tamino auf den Markt bringen.
Die eingesetzten Rebsorten variieren, doch alle folgen einem klar definierten Profil: vollmundig, mit prägnanter Säurestruktur, spürbarem Gerbstoffgerüst und genug Raum für den Ausdruck der jeweiligen Herkunft. Fast wie Bordeaux, Rioja oder Chianti – nur eben mit PiWis und dem Anspruch, Genuss und Verantwortung auf einen Nenner zu bringen.
Die Weingüter, Kellereien und Genossenschaften im Überblick:
- Bioweingut Kaufmann
- Öko-Hof Rüsch
- Öko.Weingut.Kuckuckshof
- Roter Bur – Glottertäler
- Staatsweingut Freiburg
- Weingut Kuhnle
- Weingut Andreas Dilger
- Weinbau Familie Heinz Giringer
- Weingut Maier
- Weingut Hummel
- Weingut Rabenhof
- Weingut Schmidt
- Weingut Walz
- Weingut & Weinhaus Dreher
- Weingut Zähringer
- Winzergenossenschaft Britzingen






Tamino steht für „Vollendung“. Das „T im Kreis“ auf dem Etikett ist dabei das Erkennungszeichen, quasi das Gütesiegel für diese neue Generation von Weinen. Aber vor allem ist es ein Name, den man sich merkt.
Wie schmeckt Tamino?
Vergiss mal alles, was du über „alternative“ Weine gehört hast. Ein Tamino soll keinen Kompromiss darstellen, sondern für einen eigenständigen Charakter stehen: strukturiert, mit Rückgrat, dabei elegant – und ja, auch mit Würze und Frucht, was ihn nebenbei bemerkt auch zum perfekten Speisebegleiter macht: Matcht mit Entrecôte, hält gereiftem Hartkäse stand, begleitet Schmorgerichte souverän und macht sogar beim Burger oder der Pizza eine richtig gute Figur. Mein Tipp: Wein am besten leicht gekühlt in einem Bordeaux- oder Burgunderglas servieren.
Die verwendeten PIWI-Rebsorten wie etwa Cabernet Cortis – der meist den Ton angibt –, Cabernet Carbon, Monarch oder Prior erinnern in der Nase an Aromen von getrockneter Johannisbeere, saftigen Zwetschgen, manchmal auch an grünere Nuancen sowie Zedernholz und Backgewürze.
Jedes Weingut bringt dabei seine eigene Handschrift und die jeweilige Herkunft perfekt zur Geltung – ohne das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren: eine Cuvée mit Wiedererkennungswert. Eine, bei der du beim zweiten Schluck sagst: „Ah, das ist ein Tamino.“ So wie du einen guten Bordeaux erkennst, ohne aufs Etikett zu schauen. Ambitious? Klar. Aber genau das macht’s ja spannend.






Der Tamino des Staatsweinguts Freiburg wird sogar in Bier- statt Weinflaschen abgefüllt – smart und auf ganzer Linie konsequent nachhaltig gedacht. Denn über die Hälfte des CO₂-Fußabdrucks von Wein entfällt allein auf das Gewicht der Glasflasche. Dabei ist die Produktion der Glasflasche noch gar nicht mit einberechnet. Das Problem? Anders als bei Wasser, Bier & Co. gibt es für Wein bis dato noch kein einheitliches Mehrwegsystem.
Gut zu wissen
Für die Tamino-Weine gelten klare Regeln: Sie bestehen zu mindestens 85 % aus PIWI-Rebsorten, der Ertrag ist auf maximal 80 Hektoliter pro Hektar begrenzt und die Weine müssen vor dem Markteintritt mindestens zwölf Monate im kleinen oder großen Holzfass reifen. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg. Der Tamino (Jahrgang 2022) vom Staatsweingut Freiburg wurde mit 90,5 Falstaff-Punkten bewertet. Tamino ist eine Cuvée, die zumeist von Cabernet Cortis dominiert wird, ergänzt durch Prior, Monarch oder Regent. Mit maximal 6 g/l Restzucker sind die Weine zudem durchweg trocken.
Wo kriegst du Tamino her?
Die Weine bewegen sich preislich zwischen 9 und 25 Euro pro Flasche Du findest sie direkt im Tamino-Onlineshop – einzeln oder im Paket – sowie bei den teilnehmenden Weingütern, von denen viele eigene Online-Shops haben. Außerdem sind sie in der Vinothek Freiburg und der Vinothek Blankenhornsberg erhältlich. Auch ausgewählte Weinhändler:innen in Baden-Württemberg führen Tamino bereits im Sortiment.
Neugierig geworden? Gemeinsam mit Tamino habe ich ein exklusives Probierpaket mit drei Flaschen für dich zusammengestellt. Hier geht’s zu meiner Auswahl: Lou’s Probierpaket!
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Anzeige I Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Tamino




