[drop_cap]Ach, was bin ich aufgeregt! Heute kann ich dir nämlich endlich verraten, dass ich für die Qualitätsprodukte aus der EU drei Rezepte kreieren durfte. Genauer gesagt ein Menü. Und zwar nicht einfach irgendeins, sondern ein Alpenküchen-Menü. Denn die verwendeten Produkte kommen nicht einfach irgendwoher, sie kommen aus dem uns allen bekannten Südtirol und tragen das EU-Gütesiegel. Die Rede ist von Südtiroler DOC Wein, Südtiroler Apfel g.g.A., Südtiroler Speck g.g.A. und Stilfser g.U. Käse.[/drop_cap]
In den nächsten drei Wochen gibt es also jeden Samstag ein neues Rezept. Bei jedem Gang spielt dabei ein anderes EU-Qualitätsprodukt aus Südtirol die Hauptrolle. Dabei quatschen wir ein bisschen über die Bedeutung der Gütezeichen DOC, g.U. und g.g.A. und holen uns das alpine Südtirol-Feeling mit leckeren und ganz einfach umzusetzenden Rezepten in die eigenen vier Wände. Getreu dem Motto: Wenn ich schon nicht nach Südtirol reisen darf, dann kommt Südtirol eben zu mir. Zu jedem Rezept gibt’s außerdem eine passende Rebsortenempfehlung – andernfalls wäre es ja kein Wine & Food Pairing à la Bring Flavor Home.
Genug gebabbelt – wir starten, und zwar mit unserem ersten Rezept, der Vorspeise. Protagonist ist niemand Geringeres als unser geliebter Südtiroler Speck g.g.A. Begleitet von cremigem Ziegenfrischkäse, pflückfrischem Feldsalat und knackig-würzigen Vinschgauer Brotchips. Also wenn dir das Wasser nicht bereits jetzt im Mund zusammenläuft, dann machst du irgendwas verkehrt. Schnapp dir ein Glas Wein und lass uns loslegen …
Südtiroler Speck g.g.A.
Die Abkürzung g.g.A. beim Südtiroler Speck steht für „geschützte geografische Angabe“. Diese Auszeichnung erhalten europäische Produkte immer dann, wenn sie nach traditioneller Methode und in einem bestimmten Gebiet hergestellt werden. Das Südtiroler Speckkonsortium wurde übrigens 1996 ins Leben gerufen, um dich, den Konsumenten, vor unkontrollierten Produkten zu schützen. Was heißt das im Klartext? Der Schinken wird ausschließlich aus Schweineschlegeln hergestellt und von Bauer zu Bauer und Hersteller zu Hersteller nach eigenem Rezept in Südtirol gewürzt. Südtiroler Speck g.g.A. wird nicht nur geräuchert, meist durch Buchenholz, sondern er wird vornehmlich an der Bergluft gereift. Ganz entscheidend ist aber, dass der Salzgehalt im Endprodukt maximal 5 % betragen darf. Das Ergebnis? Original Südtiroler Speck g.g.A. mit diesem mild-würzigen Geschmack. Genauso, wie wir ihn lieben!
Ziegenfrischkäse im Südtiroler Speckmantel g.g.A. an knackigem Feldsalat und Vinschgauer Brotchips
Louisa Maria SchmidtZutaten
Für den Ziegenfrischkäse im Speckmantel
- 4 Ziegenfrischkäsetaler
- 3 – 4 TL Blütenhonig
- 3 – 4 TL Rohrzucker
- 8 Scheiben Südtiroler Speck g.g.A. dünn aufgeschnitten
Für das Salatdressing à la Lou
- 1 Ei
- 1 TL Senf
- 500 ml Speiseöl z. B. Sonnenblumenöl
- 125 ml guter Balsamicoessig z. B. Mazzetti
- 170 ml Rinderfond oder frische Gemüsebrühe
- 1 Knoblauchzehe gepresst
- Salz Pfeffer, Zucker
Außerdem
- 1 Vinschgauer oder Dinkelbrötchen
- Frischer Feldsalat gewaschen und geputzt
- Etwas Olivenöl und feines Meersalz
- 1 Bunsenbrenner
Anleitungen
Für mein Dressing
- Eier, Senf und den Knoblauch in einem Standmixer kräftig mixen. Langsam das Öl bei laufendem Motor hinzugeben. Danach langsam den Essig und die Brühe zugießen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken, ggf. mit Brühe schlanker machen. Dressing dickt über Nacht nach, vor dem Servieren also kräftig schütteln bzw. umrühren. Tipp: Mein Dressing hält sich verschlossen bis zu einer Woche im Kühlschrank.
Für die Ziegenfrischkäsetaler im Speckmantel
- Die Oberfläche der Ziegenfrischkäsetaler – je nach Größe – mit ungefähr einem halben Teelöffel Blütenhonig bestreichen. Etwas Rohrzucker gleichmäßig darüber verteilen und die Taler mit einem Bunsenbrenner goldbraun karamellisieren. Kurz abkühlen lassen und einen Taler mit jeweils zwei Scheiben Südtiroler Speck stramm umwickeln.
Für die Vinschgauer Brotchips
- Den Backofen auf 185° C Umluft vorheizen. Das Vinschgauer Brötchen mithilfe einer Brotschneidemaschine längs in 2 cm dünne Scheiben hobeln. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit Olivenöl beträufeln und mit etwas feinem Meersalz würzen. Die Brotchips für ca. 10 Minuten goldbraun ausbacken.
Anrichten
- Den Feldsalat mit dem Dressing anmachen, auf hübsche Teller geben, die Ziegenfrischkäsetaler an den Salat legen und mit den Brotchips garnieren. Sauvignon Blanc einschenken und zurücklehnen.
Notizen
Getrunken
Südtirol Sauvignon Blanc DOC
Die knackig-frische Säure des Sauvignon Blancs packt am Gaumen ordentlich zu, wird aber durch die aromatischen Gewürze des Südtiroler Specks und dem cremigen Ziegenfrischkäse gekonnt ausgebremst. Die feine Süße des Blütenhonig-Zuckerkaramells verleiht den letzten Schliff und macht aus der ganzen Nummer ein rundes Ding. Wohl sein!
Hättest du es gewusst? Eines der mengenmäßig größten weinproduzierenden Länder weltweit umfasst auch eines der kleinsten Weinanbaugebiete – Südtirol. Das Land ganz im Norden Italiens war schon immer ein durch Kellereigenossenschaften geprägtes Weinanbaugebiet. Erst in den letzten 10 Jahren haben sich immer mehr freie Weinbauern in die Selbstständigkeit gewagt und ihr eigenes Weingut gegründet. Klein, aber oho! Denn obwohl Südtirol mengen- und flächenmäßig keine wirkliche Bedeutung für den Weinmarkt Italien hat, haben 98 % aller Weine in Südtirol den qualitativ höchsten Weinstatuts – nämlich DOC bzw. DOP (kontrollierte Ursprungsbezeichnung). Kein anderes Weinanbaugebiet in Italien kann Südtirol diesbezüglich auch nur annähernd das Wasser reichen.