Entweder man hasst oder man liebt Senf. Dazwischen gibt es nichts. Bereits als Kind konnte ich nur schwer die Finger von diesem mitunter doch sehr scharfen Gewürz lassen. Das Zeug schmiere ich mir tatsächlich bis heute auf so ziemlich alles, was mir in die Quere kommt: Salzkartoffeln, Käse, Gurken oder einfach nur auf eine frische Scheibe Brot. Ich weiß, ich weiß – die Hälfte der Leser dieses Blogeintrags wird jetzt angewidert die Nase rümpfen. Die anderen werden sich freuen, denn heute gibt es das Rezept für eines meiner absoluten Lieblingsgerichte: Senfeier.
Senfeier ist für mich ein Rezept vollgepackt mit Kindheitserinnerungen, denn die wachsweich gekochten Eier in dieser cremig-würzigen Soße gab es bei uns regelmäßig nach der Schule. Immer dann, wenn es schnell gehen musste. Mein Papa hat die Senfsoße immer mittels einer klassischen Velouté bestehend aus Milch, Sahne und Brühe angesetzt. Dazu gab es Salzkartoffeln und frisch gekochte rote Beete. Oft bin ich aber einfach zu faul eine klassische Velouté anzusetzen, weshalb ich das Rezept meines Vaters einfach umgebaut habe. Und nach den fragenden Anrufen und WhatsApp-Nachrichten meiner Familie zu urteilen, hat die Interpretation meiner Senfsoße mindestens das gleiche Suchtpotenzial wie die meines Vaters.
Meine schnelle Senfsoße schmeckt aber nicht nur warm zu Eiern, Kabeljau, Blattspinat, Ofengemüse & Co., sondern auch kalt. Beispielsweise zu Schweinebäckchen und Linsensalat oder ganz einfach zu einer rustikalen Vesper.