Insidertipps für Weinerlebnisse entlang der Badischen Weinstraße

Die Badische Weinstraße und insbesondere die Ortenau mit ihren idyllischen Weinorten und der Nähe zum Schwarzwald ist für mich nicht nur eine der schönsten Weinregionen Deutschlands, es sind für mich auch Kindheitserinnerungen PUR.

In unserem Restaurant hatten wir immer Montag und Dienstag Ruhetag. Meine Eltern haben uns dann oft Sonntagabend nach dem À-la-Carte-Geschäft ins Auto verfrachtet und sind mit uns in die Ortenau gefahren. Die Kombination aus Kulinarik, lieblichen Landschaften und etlichen Weinwander- und Radwegen entlang der sanften Ausläufer des Schwarzwaldes und mit Blick auf die Rheinebene war für uns als Gastro-Familie immer perfekt für einen Kurzurlaub mit echtem Erholungseffekt. Denn bereits bei der Ankunft, sobald man aus dem Auto steigt und die Türe wieder ins Schloss fallen lässt, scheint es, als würde man in eine andere Welt abtauchen – ich nenne es liebevoll das „Schwarzwald-Vakuum”. Mittwochs ging es immer nach einem Abstecher nach Frankreich, wo wir Lebensmittel für unser Restaurant einkauften, zurück nachhause.

Es gab immer viele Wanderungen, ganz viel Wurstsalat, Vesperplatten, Brezeln und viel Riesling für meine Eltern. Das ist in der Ortenau, neben den klassischen Burgundersorten wie Spät- und Grauburgunder, nämlich die Rebsorte Nr. 1. Die Badische Weinstraße aber, das ist für mich mehr als Wein. Es sind für mich ganz große Marmeladenglas-Momente meiner Kindheit. Und wie schön ein Kurzurlaub im Badeländle sein kann, das erzähle ich dir im heutigen Blogeintrag.

Eine Woche war ich für dich unterwegs, bin etliche Weinwanderwege gelaufen, habe mir den Sonnenbrand des Jahres 2022 eingefangen, habe Winzergenossenschaften und Weingüter besucht, an Whiskeyfässern geschnüffelt, den schönsten Platz für einen Sundowner mit Panoramablick gesucht und gefunden, habe eine Nachtwanderung mit Heiner, dem Nachtwächter, gemacht, eine Weincaching-Tour unternommen, in fabelhaften Weinhotels geschlafen und vor allem eins getan: alles aufgeschrieben!

 

Weincaching – den Wein genießen, wo er wächst

Meine Tour durch die Ortenau beginnt im idyllischen Sasbachwalden, keine 30 Minuten von der Kurstadt Baden-Baden entfernt. Hier organisiert Eugen, der Inhaber vom Naturhotel Holzwurm, seit ein paar Jahren ein Weinerlebnis der ganz besonderen Art – eine Weincaching-Tour in und um Sasbachwalden. Zugegeben, ich war etwas verdattert, als das Wort Weincaching fiel, da ich zu dem Zeitpunkt nicht mal genau sagen konnte, was man eigentlich beim Geocaching, der „Ursprungsform“, macht.

Geocaching ist eine GPS-Schnitzeljagd, also eine Art Schatzsuche. Die Verstecke sind geografische Koordinaten, die mittels eines GPS-Geräts gesucht werden. Beim Weincaching findet man, wie könnte es anders sein, Weine. Diese platziert Eugen, der Weincaching-Master, vor dem Start der Tour in Regenrohren, die in den Boden eingelassen worden sind. Geschützt vor Wind und Wetter bleibt der Wein somit auch an heißen Tagen angenehm temperiert. Nach der sehr herzlichen Begrüßung und einer ausgiebigen Einführung wurden wir mit einem GPS-Gerät, einem Weinglas – natürlich bereits gut gefüllt – und einem Weinglashalter ausgestattet, und dann ging unser kleines Abenteuer auch bereits los.

Zugegeben, ich stand der ganzen Nummer etwas skeptisch gegenüber, da ich für solche Aktivitäten normalerweise nicht zu haben bin und der festen Überzeugung war, dass Weincaching was für Leute ist, die Ostern nicht abwarten können. Weit gefehlt. Zum Schluss war ich, die anfängliche Skeptikerin, diejenige, die jedes gefundene Weinversteck wie ein kleines Kind gefeiert hat.

Das GPS-Gerät führte uns ganze 7 Kilometer durch die Weinberge Sasbachwaldens, entlang unzähliger Obstbaumwiesen und Kastanienwäldern, vorbei an alten Bauernhöfen und mit konstantem Blick auf Sasbachwalden und die Rheinebene. Bei schlechtem Wetter bieten die aus Stein und Holz gebauten Hütten Schutz vor Regen, an warmen Tagen geben sie Schatten und laden zum Verschnaufen ein. Ich bin sehr glücklich, dass wir die ganze Weincaching-Tour, teilweise entlang des 10 Kilometer langen „Alde Gott Panoramarundwegs“, komplett durchgezogen haben. Es war so idyllisch, so ruhig und so herrlich unaufgeregt. Ja, fast ein bisschen wie Wellness für die Seele. Auch wenn ich mir den Sonnenbrand des Jahres 2022 zugezogen habe – kleiner Hinweis an dieser Stelle: Kappe und reichlich Sonnenmilch einpacken –, ich würde es immer wieder tun. Für mich war es eines der schönsten Weinerlebnisse während meines Kurztrips in die Ortenau.

Nach unserer Wanderung wurden wir ganz herzlich im Weinsüden Hotel und Restaurant „Der Engel“ begrüßt, das mitten im Ortskern von Sasbachwalden liegt und das man einfach nicht verfehlen kann. Malerisches Fachwerkhaus, liebliches Ambiente, urige Stuben und eine sehr gute und traditionelle Küche. Todmüde von unserer sonnenreichen Wanderung sind wir hier in die federweichen Betten gefallen.

Mein Tipp: Besonders zu empfehlen ist auch eine Wanderung zum Schloss Staufenberg im Nachbarort Durbach. Hier bin ich früher öfter mit meinen Eltern eingekehrt. Der Panoramablick auf die Weinberge, den mächtigen Schwarzwald und die Rheinebene ist einfach einmalig. Mit Vesperplatte, Wurstsalat und Riesling lässt es sich hier oben „gut badisch“ aushalten. Wieder unten angekommen, lohnt sich zudem ein Abstecher zum Weingut Andreas Laible und insbesondere zu meinem Studienkollegen Matthias Wörner vom Hofgut Wörner, dessen puristische Weine ich liebe.

 

Winzergenossenschaft Alde Gott

Eine Besonderheit des Bundeslands Baden-Württemberg, das sich über die zwei Weinanbaugebiete Baden und Württemberg erstreckt, sind Winzergenossenschaften – sie bewirtschaften rund 70 % der gesamten baden-württembergischen Rebflächen. Aber was macht eine Winzergenossenschaft überhaupt?

Eine Winzergenossenschaft ist im Prinzip nichts anderes als ein Zusammenschluss von Winzern, die die produzierten Trauben gemeinsam verarbeiten und den Wein schlussendlich auch gemeinsam vermarkten. Winzergenossenschaften gibt es überall auf der Welt – ob die KVW in Südafrika, die Domäne Wachau in Österreich oder die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr, die nebenbei zu den ältesten in Deutschland gehört. Ja, selbst in Südtirol entfallen knapp 80 % der Gesamtproduktion auf Kellereien. Eines der wohl bekanntesten Beispiele ist Alois Lageder. Die Winzer, die ihre Trauben liefern, sind mit 1 – 2 Hektar Rebfläche oft zu klein strukturiert, als dass sich die eigene Verarbeitung der Trauben und Vermarktung der Weine in Anbetracht der erzielten Verkaufserlöse rechnen würden. Gleiches Spiel in Baden-Württemberg. Viele Winzer bewirtschaften hier nur wenige kleine Parzellen, deren Ertrag sie traditionell an die örtlich ansässige Winzergenossenschaft liefern.

Viele Winzergenossenschaften kämpfen bis heute mit dem Image „billige Massenware“. Natürlich ist der Geschmack der Weine oft auf die breitere Masse angelegt, sie sind sauber und modern produziert. Und das ist völlig legitim. Dass Weine von Winzergenossenschaften aber gänzlich ungenießbar und „gepantscht“ sind, ist kompletter Blödsinn. Genauso wie bei „normalen“ Weingütern, so gibt es auch bei Winzergenossenschaften oft große qualitative Unterschiede. Winzergenossenschaften, so finde ich, erfüllen sogar eine bedeutungsvolle Aufgabe. Sie nehmen den Konsumenten, den Wein-Zivilisten, an die Hand und führen ihn an das Thema Wein barrierefrei heran. Eine meiner ersten Weinproben, an denen ich teilgenommen habe, war in einer Winzergenossenschaft in der Ortenau. Damals zusammen mit meiner Mama. Ich bin gerade 16 Jahre alt geworden – und meine Herren, was hatten wir für eine Gaudi!

Winzergenossenschaften in Baden haben eine große Tradition und gehören fast schon zum Pflichtprogramm einer Badeländle-Tour. Meine Empfehlung ist der Winzergenossenschaft Alde Gott in Sasbachwalden einen Besuch abzustatten. Wie die meisten Winzergenossenschaften in Deutschland wurde auch Alde Gott 1948 nach Ende des 2. Weltkrieges gegründet. Insgesamt bewirtschaftet Alde Gott heute mit 380 Winzern ca. 266 Hektar Rebfläche. Zu der meistangebauten Rebsorte gehört mit ca. 50 % der Spätburgunder. Ich hatte das große Vergnügen einer sehr informativen Kellerführung sowie die Möglichkeit, an einem der vielen Weinseminare für Weineinsteiger – nämlich Wein & Käse – teilzunehmen. Besonders gut haben mir die Sekte, die alle mittels der traditionellen Flaschengärung hergestellt werden, aus den Weinlinien „Ausblick“ und „Weitblick“ gefallen. Das Veranstaltungsprogramm mit allen Terminen zu den jeweiligen Weinseminaren und Weinbergwanderungen kannst du auf der Webseite der Winzergenossenschaft Alde Gott einsehen.

Mein Tipp: Nach dem À-la-Carte-Geschäft in unserem Restaurant sind meine Mama, unser VW California Camper und ich abends öfter nach Sasbachwalden abgehauen. Mit kalten Kalbsschnitzeln aus der Tupperdose von zuhause und gekühltem Vino, den man sich bequem auf dem Parkplatz der Weingenossenschaft aus einem Automaten ziehen kann, haben wir es uns dann in unserem „WoMo“ auf dem Stellplatz der Winzergenossenschaft mit Tatort (weil sensationelles WLAN) gemütlich gemacht. Die Stellplätze mit Strom sind sehr ruhig gelegen, hinter dem Kellereigebäude, an einem der vielen Bäche Sasbachwaldens. Und auch eine Bäckerei, ein Metzger und ein kleines Lebensmittelgeschäft sind fußläufig zu erreichen.

Gut zu wissen: Die Geschichte vom Alde Gott stammt aus der Zeit des 30-jährigen Krieges, als das Land nahezu entvölkert war. Der Sage nach zog ein junger Mann durch die Gegend von Sasbachwalden. Überall nur zerstörte Dörfer und Bauernhöfe. Tagelang wanderte er durch den Schwarzwald, ohne einem Menschen zu begegnen. Er war allein und einsam. Dann aber traf er eine junge Frau und rief voller Erleichterung: „Der alde Gott lebt noch!“

 

Gengenbach

In Gengenbach, dem kleinen „Städtchen“ im Ortenaukreis, links und rechts umzingelt von Weinbergen und sehr idyllisch im Kinzigtal gelegen, haben wir einen richtigen „Bummeltag“ eingelegt. Am frühen Morgen sind wir über den kleinen Wochenmarkt geschlendert, haben Cappuccino geschlürft und Eis gegessen und uns durch die verträumten Gassen, immer mit Blick auf die vielen Türme, Tore und malerischen Fachwerkbauten, treiben lassen. Einen Stadtrundgang auf eigene Faust zu unternehmen ist in Gengenbach nämlich problemlos möglich. Dafür folgt man einfach den bronzenen Pflastersteinen „auf den Spuren des Ritters“ und gelangt so ganz automatisch zu allen Sehenswürdigkeiten. Auch kulinarisch kommt man in Gengenbach voll auf seine Kosten.

Neu ist beispielsweise die Schwarzwald-Brasserie Cocotte, die zum Hotel Restaurant Reichsstadt gehört. Wer es etwas bodenständiger mag, nämlich traditionell badisch, der kehrt im Restaurant Pfeffermühle ein.

Apropos Pfeffer – geschlafen haben wir im Weinsüden Hotel Pfeffer & Salz am Ortsausgang. Als Gewinner des Kuckuck Awards 21 und Weinsüden Hotel ist es ein bedeutender Leuchtturm für die Region. Das Hotel mit 24 Zimmern liegt inmitten der Natur Gengenbachs, mit angeschlossenem Restaurant und dem 5 Hektar kleinen Weingut Simon Huber, das für fruchtig-mineralische Weine aus den Leitrebsorten Muskateller und St. Laurent bekannt ist. Neben Weinproben werden von Familie Huber auch geführte Weinwanderungen organisiert – z. B. mit einem 3-Gang-Picknickkorb, mit dem man die schönsten Picknick-Spots von Gengenbach und Umgebung inmitten der Weinberge genießen kann.

Je nach Jahreszeit hat man um 22:00 Uhr eines jeden Mittwochs und Samstags in Gengenbach die kostenlose Möglichkeit, an einer 1-stündigen Nachtwächter-Tour mit insgesamt 12 Stationen teilzunehmen. Startpunkt für den historischen Stadtrundgang ist immer das Rathaus, bekannt auch für den Adventskalender, der jedes Jahr erneut für Furore sorgt. Es war das erste Mal, das ich an einem Nachtwächterrundgang teilgenommen habe, und wie immer musste ich mir für diese Art der Aktivität einen ordentlichen Ruck geben. Was soll ich sagen? Es war sehr schön – wir haben viel über die Aufgaben eines Nachtwächters und die Stadt erfahren, viel mit Heiner, dem Nachtwächter, der die Altstadt als Bühne versteht und den hier wirklich jeder kennt, gelacht und vor allem eins gemacht – gesungen.

Und spätestens bei der Strophe „Menschenwachen kann nichts nützen; Gott muß wachen, Gott muß schützen. Herr, durch deine Güt und Macht gib uns eine gute Nacht!“ des Stundenlieds haben sich die Fenster in den oberen Etagen der Gengenbacher geöffnet, die mit ihren Kindern auf dem Arm gewunken und „Gute Nacht, Nachtwächter!“ gerufen haben. Bei anderen Familien ist es das Sandmännchen, für die Gengenbacher Kinder ist es Heiner, der Nachtwächter. Und ich? Ich durfte sogar die Laterne halten …

Mein Tipp: Ein abendlicher Spaziergang entlang der Weinberge zum Pavillon oder zur Jakobuskapelle oberhalb von Gengenbach. Es ist nicht nur der perfekte Fotospot für alle Instagram-Wütigen, sondern auch ein einmaliger Platz für einen „Sundowner“ mit Blick auf die kleine Fachwerkstadt und das Kinzigtal.

Gut zu wissen: Wusstest du, dass der Ortenaukreis die größte Brennereidichte Deutschlands hat? Die Kultur der vielen „Kleinbrenner“ im Schwarzwald und insbesondere in der Ortenau ist einmalig. Deshalb haben wir Gengenbach City für einen Augenblick verlassen und fuhren sozusagen „umme Ecke“ zur Edelbrennerei Wild. Da ich Wein kann, aber definitiv keinen Dunst von Schnaps habe, war ich sehr froh, dass mich Lukas Wild an die Hand genommen und mir alles Schritt für Schritt, sozusagen von A – Z, erklärt hat. Ein Besuch lohnt sich!

 

Weingutshopping im Kraichgau

Weiter führt uns unsere Tour in den Kraichgau – das Land der 1.000 Hügel nördlich des Schwarzwalds und südlich des Odenwalds. Vom Weinanbaugebiet Baden entfallen ca. 1.200 Hektar auf den Kraichgau. Der hier vorherrschende Bodentyp ist tiefgründiger, kalkhaltiger Löss. Unser erster Stopp ist das 30 Hektar große und ökologisch zertifizierte Weingut Klumpp, dass von den Brüdern Andreas und Markus geführt wird und mit dem Siegel Wein & Architektur ausgezeichnet ist. Obwohl der Kraichgau für Riesling bekannt ist, wird sich bei den Klumpps auf weiße Burgunder wie Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Auxerrois konzentriert, die alle im Holz, vornehmlich Tonneaux mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern, ausgebaut werden. Bei den Roten sind es Sankt Laurent und Spätburgunder. Übrigens, Markus ist der Ehemann von Maike vom Weingut Meyer-Näkel, die den Wein „Hand in Hand“ gemeinsam ins Leben gerufen haben.

Schlag auf Schlag geht es weiter – nach Östringen zum VDP Weingut Heitlinger, das eingebettet in den Tiefenbacher Weinbergen liegt. Die etwas über 100 Hektar Rebfläche, bestockt mit Spätburgunder, Grauburgunder, Weißburgunder, Auxerrois, Chardonnay und Riesling, werden vornehmlich biodynamisch bewirtschaftet. Zu den Heitlinger Genusswelten, die ebenfalls mit dem Siegel Wein und Architektur ausgezeichnet sind, gehören das Weinsüden Hotel sowie 3 Restaurants. Und auch Golf-Freaks kommen hier vollends auf ihre Kosten, denn das Heitlinger ist zudem ein 5-Sterne Superior Golf-Resort. Ich habe keine Ahnung von Golf, aber ich habe mir sagen lassen, dass es ganz gut sein soll.

Gut zu wissen: Viele Weinbaubetriebe und Vinotheken integrieren architektonische Highlights in die Landschaft ihrer Weinberge. Mit dem Qualitätssiegel „Wein & Architektur“ lassen sich besonders attraktive Bauwerke erkennen.

Was bedeutet biodynamischer Weinbau? Alle Aspekte des ökologischen Weinbaus (keine systemischen und keine teilsystemischen Mineraldünger und keine Unkrautvernichtungsmittel) + die Anwendung von homöopathischen Präparaten + die Betrachtung des Betriebes als autarken Hofkreislauf. Das Ziel es ist, Monokulturen zu unterbrechen und die selbstregulierenden Kräfte der Natur zu fördern und zu stärken.

 

Weinerlebnisführung in Sulzfeld

Nach einem Abendessen im Restaurant Albatros der Heitlingers und einer erholsamen, aber doch sehr kurzen Nacht fahren wir in das nur einen Katzensprung entfernte Sulzfeld. Der Weinsüden Weinort Sulzfeld liegt inmitten der Weinberge des Kraichgaus und gehört mit etwas über 100 Hektar Rebfläche zu den größten Weinbaugemeinden in Nordbaden. Auf einem Parkplatz oberhalb der Baumschule Pfettscher treffen wir auf Michaela.

Michaela ist Streuobstpädagogin. Sie sensibilisiert Kinder für ihre Umgebung und erklärt, warum man diese Kulturlandschaft, bestehend aus dem Wechselspiel von Weinbergen und Streuobstwiesen, der Region Kraichgau-Stromberg pflegen und schützen muss. Was im ersten Moment nach „Komm, wir tanzen unseren Namen“ klingt, ist tatsächlich hochinteressant, und zwar für Jung und Alt. Während unserer zweistündigen Tour entlang steiler Weinberge, Trockenmauern sowie wilden und verwunschen aussehenden Obstbäumen erfahren wir viel über die Bedeutung der hier vorherrschenden Kulturlandschaft für die Menschen, Vögel und Insekten.

Ich kann dieser Art von Unternehmung mittlerweile viel abgewinnen, weil man sich Zeit nimmt. Zeit für sich – fernab von Hektik und Lärm. Und weil einem plötzlich bewusst wird, wie schön Deutschland eigentlich ist und wie gleichermaßen schön es sein kann, die verschiedenen Regionen Deutschlands zu entdecken. Während diesem Laufen mit „Yoga-Effekt“ machen wir einen Halt an ca. 5 Stationen, an denen Michaela immer einen Wein und kleine Leckereien vorbereitet hat. Sie erzählt von dieser besonderen Region, kleinen Winzern und den für hier so typischen Rebsorten. Der krönende Abschluss ist ein Vesper inmitten der Sulzfelder Weinberge und Streuobstwiesen mit Blick auf die Burg Ravensburg. Schnell sein lohnt sich, denn die informativen und mit viel Liebe zum Detail durchgeführten Weinerlebnisführungen von Michaela sind zu Recht sehr begehrt und immer schnell ausgebucht: weindorfkind.de

 

Weinsüden Pop-up – Sommer, Sonne, Wein und Reben

Unser letzter Stopp ist das Wengertshäusle Am Roten Berg in Schmidhausen bei Beilstein mit einer atemberaubenden Aussicht über das komplette Marbach-Bottwartal, das Schlossgut Hohenbeilstein und Stuttgart. Richtig gelesen – unser Tourchen durch den Süden Deutschlands endet in Württemberg.

Hier haben wir eins der vielen Weinsüden Pop-up-Events inmitten der Weinberge mit Live-Musik, Wein und kulinarischen Spezialitäten besucht. Bei jedem Pop-up-Event kümmern sich mindestens zwei lokal ansässige Winzer und Winzerinnen der Jungwinzervereinigungen „Generation Pinot“ oder „Wein.Im.Puls“ um die flüssige Verpflegung. Wir haben uns in die Sonne gefläzt, frische Bratwurst vom Grill genossen, der Musik gelauscht und Weine der Weingüter Golter – Weingut im Klee, dem Weingut Bihlmayer und dem Weingut & Edelbrennerei Gemmrich, über das ich bereits im letzten Jahr berichtet habe, verkostet. Teilnehmen kann jeder ganz spontan, und zwar kostenlos und ohne Anmeldung. Alle Weinsüden Pop-up-Termine kannst du auf weinsueden.de/popup einsehen.

Abschließender Tipp: Solltest du noch nie in Baden-Württemberg gewesen sein, aber eine Weinreise planen, findest du eine Auflistung mit allen Tipps zu Weinhotels, empfehlenswerten Vinotheken, Pop-up-Events inmitten der Weinberge,  sowie besondere Weinorten und thematische Wein- und Wanderwege auf weinsueden.de.

* Anzeige: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW)

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Grapes & Love

Deine Lou

Über die Autorin

Louisa Maria Schmidt (aka Lou) schreibt auf ihrem Blog über Wein und erklärt in Kurzvideos auf Instagram, auf was es bei Wein wirklich ankommt. In der Gastronomie groß geworden, studierte sie Internationale Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim. Heute arbeitet sie als Wine Consultant und Content Creatorin für PR-Agenturen, Online- und Printmagazine sowie Weingüter.

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