[drop_cap] Kann man korkigen Wein, also Wein mit einem Korkton bzw. Korkfehler, zum Kochen nehmen? Vorneweg: Es ist nicht eindeutig klar, ab welcher Temperatur und ab welcher Dauer sich der Korkton verflüchtigt und ob sich die Inhaltstoffe und demnach auch der Korkton beim Kochvorgang konzentrieren.[/drop_cap]
Ob man einen korkigen Wein verkochen kann, hängt auch von der eigenen Empfindlichkeit bzw. Wahrnehmung gegenüber üblen Gerüchen und Geschmäckern ab. Das ist wohl mit einer der Gründe, warum hier die Meinungen vieler Köchinnen und Köche auseinandergehen.
Insbesondere bei Gerichten wie z. B. einem Boeuf Bourguignon, die von Wein dominiert werden, rate ich tunlichst davon ab, korkigen bzw. fehlerhaften Wein zum Kochen zu verwenden – ich setze meinen Pudding ja auch nicht mit saurer Milch an.
Fazit: Wein zum Kochen muss kein Vermögen kosten, sollte aber wie alle anderen Zutaten bzw. Lebensmittel von guter bis sehr guter Qualität sein. Demnach hat korkiger Wein im Essen nichts verloren.
Gut zu wissen: Ein Korkschmecker, schleichender Kork, Kork- oder Muffton, wie wir ihn auch nennen, ist Gott sei Dank nicht mehr allzu häufig anzutreffen. Bessere Technik, bessere Qualitätskontrollen und der immer häufigere Einsatz von Schraubverschlüssen minimieren das Risiko eines fehlerhaften Weins. Ausgelöst wird der sogenannte Korkton durch eine Substanz namens Trichloranisol (TCA), die man unter anderem in Naturkorken findet.